Ereignisse, Bauten und seine Bewohner

Im Rahmen der von ihm betriebenen Stadterweiterung nach Westen ließ König Friedrich Wilhelm I ab 1736 einen quadratischen Platz, das Quarré genannt, anlegen. Er war sowohl als repräsentativer Abschluss der Lindenallee, wie als Ausgang zum Tiergarten gedacht.

Seit den Befreiungskriegen im Jahr 1814 wurden hier siegreiche Truppen, mit militärischen Ehren und Glockengeläut, empfangen. In der Kaiserzeit als »Empfangssalon« der Hauptstadt des Reiches genutzt, wurden auf dem aufwendig geschmückten Platz zahlreich kaiserliche Gäste begrüßt.

Schon in seiner barocken Bebauung wurde das Quarré zu einem der schönsten Plätze Berlins. Die ersten Bauherren, teilweise von ihrem König, Friedrich Wilhelm I, zum Bau gezwungen, errichteten hier sieben barocke Palais, die nahezu spiegelbildlich auf der Nord- und Südseite des Platzes angeordnet waren.

Nach dem Neubau des Brandenburger Tors durch Carl Gotthard Langhans und mit der Schadow´schen Quadriga geschmückt, avancierte er zum bedeutendsten und geschichtsträchtigsten Platz der Stadt.

Hochadel, Großbürgertum und Bankiers wechselten als Besitzer oder Bewohner der sieben Palais ab, die zu verschiedenen Zeiten umgebaut oder teilweise auch abgerissen und neu aufgebaut wurden.

Zum Bild rechts oben: Nach dem Sieg bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 zog die französische Armee in Richtung Berlin. Zwei Wochen später hielt Napoleon durch das Brandenburger Tor Einzug in Berlin, wo er sich vom Magistrat von Berlin die Schlüssel des Brandenburger Tors überreichen ließ. Kurze Zeit danach ließ Napoleon die Quadriga demontieren und nach Paris transportieren.

Zwischen Nord- und Südseite des Platzes befand sich das von Carl Gotthard Langhans zwischen 1789 und 1791 errichtete Tor mit seiner bekrönenden Quadriga nach Entwurf von Johann Gottfried Schadow.

Mit dem Ende der Befreiungskriege gegen Napoleon, besonders durch die Rückführung der Quadriga aus Paris, war es nicht mehr nur Stadttor und Zugang zum Boulevard Unter den Linden und damit zum königlichen Schloss. Vielmehr wurde es zum Triumphtor, zuerst der preußischen Könige, später der beiden Kaiser.

Im 2. Weltkrieg zerstört und vollständig abgerissen, wurden die Gebäude des Platzes nach dem Fall der Mauer neu wieder aufgebaut. Auch mit den weitgehend moderner Architektur verpflichteten Bauten entstand ein geschlossenes Ensemble und der Platz hat seine Schönheit bewahren können.